Hundesport Mäder

Fährtenseminar
beim der SV OG Uelsen

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Update-rotschwarz
23.05.2018

 

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Exoten unter sich...

Vom 12 bis 14. Dezember 2008 waren wir zu einem Fährtenseminar für VPG-Sportler bei der  SV OG Uelsen eingeladen. Diese Einladung war eine Folge des Fährtenseminares in Beverstedt im Dezember 2007, da damals mehrere Teilnehmer aus der OG Uelsen stammten. Von daher war es auch für uns spannend zu sehen wie sich die Hunde und Ihre Hundeführer in dem einen Jahr weiterentwickelt hatten.
Wir waren zwar schon öfters in Ortsgruppen des Deutschen Schäferhunde Vereines eingeladen, aber dieses Mal gab es trotzdem eine Premiere: erstmalig waren alle teilnehmende Hunde ausnahmslos Deutsche Schäferhunde im Alter von 11 Wochen bis 11 Jahren. Da Uelsen fast an der holländischen Grenze liegt waren auch einige niederländische Sportfreunde dabei, die uns im Laufe des Wochenendes mit ihrer Mischung aus Deutsch, Holländisch und Platt öfters das Gefühl gaben, dass wir irgendwo in Asien gelandet wären - von Chinesisch versteh ich ungefähr genauso viel...
Der Ausbildungsstand reichte wiederum vom totalen Anfängerhund mit Anfänger-Hundeführer über Hunde welche bereits überregional geführt wurden und bei denen “nur” noch im Detail Verbesserungsarbeiten anstanden. Da es in den Tagen davor endgültig nass und ungemütlich geworden war und der Wintereinbruch bevorstand versprach das Seminar in dieser Hinsicht eines der schlimmsten unserer Seminarreihe zu werden...

Begonnen wurde wie immer am Freitag abend. Nach der Einführungs- und Vorstellungsrunde in welcher die Teilnehmer den Ausbildungsstand und die Probleme ihres Hundes schildern sollten (Zitat: ...wir haben kein Problem...) begannen wir mit einer Einführungstheorie rund um das Fährtenlegen, Schwierigkeiten an den Schwerpunkten Abgang, Gerade, Gegenstände, Winkel etc. . Bereits hier begannen z.T. hitzige Diskussionen und durch das genaue Nachfragen der Teilnehmer war von unserer Seite her höchste Konzentration gefragt. Für uns interessant und spannend war auch die grosse Zahl an Zuschauern und Teilnehmern ohne Hund, welche selbst teilweise schon lange Jahre erfolgreich ausbilden und / oder Hunde hoch überregional führen. Auffällig bei diesem Seminar war wieder das grosse Interesse und die Notwendigkeit der Verbesserung der Gegenstandsarbeit.

Am Samstag früh setzten wir das ganze dann fort mit den verschiedenen Ausbildungsmethoden, wobei einige Hundeführer gerade die Filmdosenarbeit genauer kennenlernen wollten. Willi und sein Schwarzer Qliff
Anschliessend ging es ins Gelände. Am Samstag stand uns ein Acker mit Zwischenfrucht zur Verfügung, der unterhalb des Grünzeuges angefroren war, aber für Hund und Hundeführer noch gut machbar war - auch weil die Hundeführer noch die Chance hatten irgend etwas zu sehen... grins.
Da es fürchterlich kalt und windig war kümmerten wir uns als erstes um das Bekleidungssystem: es ist immer wieder erstaunlich wie viele Hosen und Pullover übereinander passen - hier waren wir Südländer aufgrund unserer Skiklamotten deutlich im Vorteil. Kalt war uns zu keinem Zeitpunk aber rühren konnten wir uns auch nahezu nicht mehr :)

Wie gehabt teilten wir die Teilnehmer in zwei Gruppen auf. Da es viele Hunde auf ähnlichem Ausbildungsstand gab war es diesmal etwas schwerer die Gruppen aufzuteilen, da es nicht ganz so viele klare “Anfänger” und “ Fortgeschrittene” gab.
Clemens bekam die totalen Neuanfänger sowie auch noch einige fortgeschrittene Hunde in seine Gruppe. Heimlicher Star war ein 11 Wochen alter, komplett schwarzer Welpe, der unter Clemens’ Anleitung seine ersten Fährten überhaupt suchen sollte. Der zweite anwesende Welpe aus dem gleichen Wurf sollte sich das  ganze aus seiner Box heraus anschauen und von seinem teilnehmenden Papa erklärt bekommen wie denn das so geht und ob das Spass macht - gell Willi?

videoHier das Video von Robert und seinem Welpen am ersten Tag - der Wahnsinn oder?

Ich übernahm die Hunde, welche z.T. auch schon überregional geführt worden waren oder welche auf die FH 1 hintrainierten - sowie die Teilnehmer, welche bereits 2007 in Beverstedt in meiner Gruppe waren.
Was uns positiv überrascht hat war dann doch, dass viele Einzelpunkte, welche wir in Beverstedt trainiert hatten tatsächlich geübt worden sind und sich jetzt ein Jahr später deutlich verbessert zeigten. Knackpunkt diesmal war in den meisten Fällen das immer noch ein wenig zu hohe Tempo und die Genauigkeit gerade im Detail auf der Geraden und an den Winkeln - sowie leichte Fehler oder Unsicherheiten durch Stress:
Ein Hund zeigte eine tolle Sucharbeit, solange kein Gegenstand ihn stoppte - obwohl er die Dinger absolut schnell und fehlerfrei verweist. Hier wurde schnell ersichtlich, dass die Konsequenz am Gegenstand nämlich liegen bleiben zu müssen zu einem anschliessenden deutlich höheren Suchtempo und Stress beim Suchen ausartete. Vermehrte Ruhe am Gegenstand und eine mehrmalige Futtergabe während der Vorbereitung auf das Weitersuchen lösten das Problem innerhalb von 2 Fährten.

Hunter an der FilmdoseEin weiterer Hund hatte aufgrund einer vorangegangenen falschen Zwangseinwirkung zuviel Stress am Abgang vor Beginn der Suche, während der Sucharbeit und teilweise auch an den Gegenständen. Er wurde zum Stressabbau an die Filmdosen herangeführt. Dort zeigte er sich unheimlich interessiert und freute sich sichtlich dass er sie ausbuddeln durfte. Das Suchtempo konnte zwar in den zwei Tagen noch nicht reduziert werden, aber der Hund war zumindest am Abgang und bei der Fährte wieder lockerer - der Rest ist jetzt eine Frage der Zeit und des Fleisses. Zumindest wurde durch diesen tollen Hund mein absolutes Lieblingsfoto möglich...

Am Sonntag ging es dann nochmals mit einer kurzen Theorieeinheit weiter in der wir Grundsätzliches zu Strafe auf der Fährte, Zwängen und die Körpersprache von fährtenden Hunden ansprachen. Interessant für uns waren die unterschiedlichen Meinungen die von  “...der Hund ist überfordert...” bis hin zu “...der Hund vera.... mich” reichten. Entsprechend hoffen wir, dass wir dem einen oder anderen vermittelt haben, wann und wie man Zwängen arbeiten soll/ kann, insbesondere wenn der Hund etwas neues nicht routiniert abarbeitet.

Am zweiten Tag hatten wir als Fährtengelände einen einmal umgeworfenen Maisstoppel-Acker, welcher durch den nächtlichen Frost nahezu durchgefroren war. Entsprechend waren die meisten Fährten deutlich einfacher und kürzer, auch weil die Hundeführer darauf nahezu nichts sehen konnten. Da schwitzten die Teilnehmer trotz der Kälte schon als sie das Gelände sahen. Wir hatten auch keine Chance die Filmdosen zu vergraben, so dass die Demonstration von Buck’s Buddelei in eine normale Fährte umgeändert werden musste.
Auch in diesem Acker -wie schon am Vortag - durfte Anja’s alte Hündin Julie eine Fährte suchen, wobei Julie von Gegenstand zu Gegenstand immer jeweils einen anderen Teilnehmer hinter sich her schleppte. An und mit Julie merkten viele Hundeführer erst im Detail was es heisst einen Hund an der Leine feinfühlig zu führen, zu erkennen ob der Hund richtig ist, auf die Körpersprache zu achten und inwieweit sich Trieb und Konzentration nicht widersprechen müssen. Für die Teilnehmer meist ein einschneidendes Erlebnis. Julie hatte überhaupt kein Problem damit sich sogar per Augenkontakt am Abgang und an den Gegenständen die Freigabe zum Kommando abzuholen. Das war allerdings auch für mich eine neue und einschneidende Erkenntnis, dass Julie es vollkommen egal ist wer mit ihr zum Suchen geht - Hauptsache er sagt “Such” wenn sie ihn anschaut - echt irre, die Alte!

Gislinde zum AbgangAuch dieses Mal hatten sowohl Clemens als auch ich wieder Hundeführer die reichliche Probleme mit der Konsequenz gegenüber ihren Hunden hatten. Hier hiess es wiederum “Wie komme ich ordentlich (ohne Geschrei) zum Abgang?” - “Wieso schummelt sich mein Hund über die Fährte und sucht nicht dort wo die Fährte ist?” und “Wieso macht mein Hund bei mir was er will und hebt dauernd mein Kommando auf?”. Entsprechend mussten wir einigen Hundeführern erheblich die Köpfe waschen was korrektes Führen und Konsequenz angeht - ich hoffe sie nehmen es uns nicht übel, aber die Hunde arbeiteten bei deutlicher, klarer Körpersprache zumeist schlagartig besser...

Erstaunlich war auch immer wieder die unterschiedliche Sichtweise des Hundeführers über die gezeigte Arbeit seines Hundes, die der Zuschauer und von uns - hier trafen zum Teil Welten aufeinander - denn häufig beschrieben die Hundeführer ein Verhalten ihres Hundes was mehr Wunsch denn Realität war. Auch konnte von uns mehrmals gezeigt werden, dass Fährten oftmals von aussen sehr sauber und korrekt ausschauen und erst bei nahem Mitgehen ersichtlich wird, dass der Hund z.T. einen Meter neben der Fährte gesucht oder sich nur über die Fährte geschummelt hat. Schein und Sein gibt es auch und gerade beim Fährten...

Auch das Thema Gegenstände war sowohl bei Clemens wie auch bei mir bei vielen Hunden ein Thema. Die Palette reichte von “Nicht kennen” über “Ignorieren” und “Meiden” bis hin zu “schief”, “langsam” und “nur mit Führerhilfe”. Das führte dazu, dass einige Hunde vorzugsweise Gegenstandsfährten bekamen um einerseits das genaue Arbeiten der Hundeführer zu trainieren als auch die Motivation auf die Gegenstände zu erhöhen. Gerade am zweiten Tag auf dem gefrorenen Acker waren so einige Hundeführer froh keine Winkel legen und v.a. wiederfinden zu müssen... grins. Aber auch hier konnten teilweise schon Fortschritte erarbeitet werden, aber bis zur Festigung dauert es noch ein Weilchen...

War es am ersten Tag kalt und zeitweise nass, sowie teilweise unangenehm windig, so war es am zweiten Tag zwar noch kalt, aber windstill und sonnig, so dass es sich - abgesehen vom gefrorenen Boden - sehr angenehm arbeiten liess. Die Verpflegung im Gelände mit kalten und warmen Getränken und Würstchen in der Semmel (hochdeutsch: im Brötchen) liessen uns den Tag aber gut und schnell überleben.

Am Sonntag nachmittag beendete wir dann das Seminar bei Kaffee und Kuchen im warmen Vereinsheim mit reichlich erschöpften Teilnehmern und vollgefressenen Hunden.

Wir danken dem Verein SV OG Uelsen für die Einladung und die hervorragende, problemlose Organisation.
Wir haben uns besonders gefreut so viele Teilnehmer und Zuschauer dabei zu haben , die selbst schon überregional geführt und selbst soviel Ahnung vom Fährten haben - das war für uns herausfordernd, spannend aber auch für uns selbst sehr interessant!

Einige Fotos zum Seminar sehen Sie auf der nächsten Seite - der Rest  und die Videos kommen noch hoffe ich :)

 

videoNachtrag, auch wenn es sehr spät ist:neu35
Hier ein Videoausschnitt einer Filmdosenfährte von Julie zur Erklärung, wie Trieb wirken kann. Julie ist 10 Jahre alt und muss auf den Seminaren immer einiges zeigen und erklären. Auch hier hat sie wieder einen Seminarteilnehmer an der Leine und arbeitet trotzdem ihr Ding ab...

videoEbenso Buck auf einer Filmdosenfährte - wie oft sicherlich nicht perfekt.
Man erkennt aber den Eifer und die Konzentration auf die Arbeit, auch ohne Stressanzeichen bei Fehlern.
Noch viel höher ist aber bei ihm sicher anzumerken, dass er gesucht hat, obwohl rund um ihn jede Menge fremde Leute waren
- als aktiver Diensthund hätte er früher diese in unserer nächsten Nähe niemals geduldet...und so ganz vergessen hat er es auch nicht, wie seine Kontrollblicke beweisen :)

 

V.i.S.d.P.: Anja Monning

 

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